Die Grenze: In den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter findet man viele öffentliche Videos über die Rohingyas und ihre grausame Geschichte. Wie authentisch sind diese Videos? Wurden sie von den Rohingyas aufgenommen?
Nay San Lwin: Es gibt einige gefälschte Videos und manche Menschen finden sie in Google. Danach posten sie diese unbewusst auf Facebook oder Twitter. Die Regierung von Myanmar nutzt diese Chance aus und versucht, die Rohingyas mit „fake news“ bloß zu stellen.Wenn jemand, aus Rakhine in die Rohingyacamps zu fliehen versucht, durchsuchen ihn die myanmarischen Soldaten. Wenn jemand ein Handy hat, nehmen die Soldaten die SIM-Karte raus und manchmal ersetzen sie diese sogar mit einer bangladeschischen SIM-Karte. Ich kenne viele Rohingyas, die ihre Handys heimlich bei ihrer Flucht mitnahmen. Manche hatten kleine Solarmodule dabei, um das Handy zu laden. Ich habe eigene Quellen, die selbst heimlich Videos von Menschen, die von myanmarischen Soldaten gefoltert wurden, aufgenommen haben. Ich habe solche Videos in meinem Twitter-Account veröffentlicht. Diese Videos sind alle authentisch und wahr.