Annakutty Valiamangalam-Findeis
Versuche mich über-zu-setzen über-mich-zu-springen. Im Licht des Schattens im Wort erfinde ich Dich und trage Dich fort! Meine Versuche zu weinen, zu lachen zu lieben, zu klagen, zu erleben, zu begreifen die Welt und die Wirklichkeit, in der deutschen Sprache – bin unterwegs-zur-Sprache. Es ist Zeit, es ist Zeit aufzubrechen. Vom Haus meiner Mutter-Sprache bin ich längst aufgebrochen, oder ausgestoßen? Unterwegs: Du hast doch Chancen, mündig zu werden in einer neuen, anderen Sprache. Setze Dich über Im Buchstabenboot! Ist nur die Muttersprache, die allein selig machende? Für den Wanderer, den Unbehausten ist jede Sprache die Mutter-, die Schwester- und die Bruder-Sprache. Unterwegs zur Sprache – warum noch Fremde? Die Ferne ist eingerollt, nahe, greifbar im Flug des Wortes. Die Feme ist eingerollt nahe, greifbar im Flug der Buchstaben. Wache auf in einer anderen Sprache! Sie ist keine fremde, mach sie heimatlich! Warum Fremd-Sprachen? Sie können doch die Sprachen von Vertrauen werden! Es ist kein Haus der Fremde, jede Sprache ist eine Seinsweise, jede Sprache birgt den ganzen Kosmos, jede Sprache ist ein Hort des Gesprächs, eine Herberge für die einsamen Wanderer, ein Gästehaus für die Migranten! Für mich sind alle Sprachen Freundes-Sprachen und keine Fremden, dann ist jeder Mensch auch ein Freund!