Cricket ist ein fremdes Spiel hier in Deutschland, aber in den letzten Jahren hat es immer mehr an Bekanntheit gewonnen. Die Migranten aus Südasien spielt dabei eine große Rolle. Wie andere Migranten aus Indien und Pakistan spielen auch viele bangladeschische Zuwanderer Cricket in mehreren Städten und dadurch versuchen sie dieses Spiel im Ausland vorzustellen.
Kawser Khan ist der Kapitän des Cricketklub Rheinland Rhiders in Bonn. Vor fünf Jahren hat er mit seinen Mitspielern diesen Klub gegründet. Als Kind immigrierte er mit seiner Familie nach Deutschland. Cricket war seine Leidenschaft von Kindheit an. „Mein Vater war ein Fußballer in Mohamedan Klub in Dhaka, deshalb bin ich als Kind in einer spielfreundlichen Umgebung aufgewachsen. Als ich in der Schule war, hatten wir einmal Cricket Schulliga. Ich habe gesehen, wie die größeren Junge Cricket spielten und das Feld vorbereiteten. Wir als Kinder durften auch manchmal mit den Älteren spielen. Ich habe in der Schulliga für eine Saison gespielt. Aber danach kamen wir nach Deutschland und mit Cricket war es vorbei’’, so Kawser Khan.
In der Schule in Deutschland musste Kawser sich vom Cricket trennen. Aber Cricket lag ihm immer am Herzen. Im Jahr 2008 fand er zufälligerweise im Internet einen Cricketklub in Bonn. Der Club hieß Gold Star und ist von pakistanischen Migranten eingeführt worden. Er kontaktierte den Klub und er wurde sofort aufgenommen. „Am Anfang gab es nicht viele Cricketklubs hier. Wir haben damals gespielt mit weißem Jersey an und die Zuschauer, die an uns vorbeiliefen, hatten keine Ahnung von unserem Spiel. Aber seit zwei Jahren hat sich das geändert und wir spielen jetzt auch mit bunten Trikots. Manchmal haben wir auch Deutsche Kinder als Mitspieler.’’
Das Interesse an Cricket in deutschen Medien hat in letzter Zeit zugenommen. Ein Grund dafür sind die Flüchtlinge aus Afghanistan und demzufolge die steigende Zahl der Cricketklubs in Deutschland. Rheinland Rhiders hat auch mehrere Spieler, die aus Afghanistan als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind“, so Khan. Der Clubkapitän Khan weiter: ,,Wegen zahlreicher Spieler aus verschiedenen Ländern ist Cricket wie eine kulturelle Sammlung geworden. In unserem Team haben wir einige Flüchtlinge aus Afghanistan, denen wir helfen Deutsch zu lernen. Wenn sie Dolmetscher brauchen, gehen wir auch mit ihnen. Sie bezahlen auch keinen Mitgliedsbeitrag für den Klub.“
In Bonn gibt es fünf angemeldete Cricketklubs. Davon spielen drei Clubs in der Bundesliga und zwei spielen in der Regionalliga. In der Zukunft wird dieser Sport noch bekannter in Deutschland sein, so hofft Kawser Khan. Als Clubsekretär muss er immer mit der Stadt und dem deutschen Cricketbund im Kontakt bleiben. Die Beamten in der Stadtverwaltung sind immer nett und hilfreich, aber sie verstehen kaum Cricket. Deshalb muss Kawser bei jedem Termin zuerst das Spiel erklären, um mit der Verwaltung zurechtzukommen.